„No Future“ lautete das Motto der Punks der späten 1970er und frühen 1980er-Jahre. Ihre Ablehnung galt sowohl der bürgerlichen Spießerexistenz wie den falschen Versprechen der Hippies. Als ihre Haltung zur Pose verkam, erneuerte sich die Form, indem sie sich in anderen Musikrichtungen (von Jazz bis Techno) fortsetzte. Der Sound keiner Zukunft heißt Post-Punk. Ihn gilt es in all seinen Ausformungen zu entdecken.
Mulatu Astatke (Äthiopien)
Klavier, Orgel, Vibraphon und Perkussion bilden das instrumentale Fundament des Ethio-Jazz, einer Mischung aus Pop, modernem Jazz, traditioneller äthiopischer Musik, lateinamerikanischen Rhythmen, karibischem Reggae und Afro-Funk. Mulatu Astatke hat ihn erfunden. Jim Jarmusch hat ihn wiederentdeckt. Hip-Hop-Künstler wie Nas, Damian Marley, Kanye West, Cut Chemist ließen sich davon inspirieren.
What Are People For? (München)
WAPF? ist eine seltene Kombination aus zeitgenössischer Punk-Energie, unwiderstehlichem Groove, absurd-trockenem Humor und verblüffender Kreativität. Sie haben die Kraft, mit ihrer Musik eine Party zu zünden, deine Arme erhoben und aus deinem Mund kommend: WAPF? WAPF? WAPF?
NOUT featuring Mats Gustafsson (Frankreich / Schweden)
Mit Flöte, Harfe und Schlagwerk erkundet das Trio NOUT die Grenzen von Jazz und Noise. So entsteht explosiver Punk-Jazz: rebellisch, genussvoll und intelligent. NOUT treten mit einer Legende des europäischen Free Jazz auf: Mats Gustafsson.
Güner Künier (Berlin)
Zwischen Post-Punk, Riot Grrrl, Anadolu Rock und Synthwave entwickelt die Berliner Musikerin Güner Künier ihren ureigenen Stil. Dabei verbindet sie türkische und englische Lyrics.
Das Format (Augsburg)
Das Format. Ein Trio. Postpunk mit Noisewellen ohne Schnörksel. Es ist laut und das tut gut. Schlagzeug und Bass lassen das Herz rasen, die Rückkopplung zieht einem die Füße weg und die geraden Lyrics machen den Kopf frei. Zwischen “Idles” und “Fontaines DC” – irgendwie No-Future, aber in unsere Zeit gefallen. Ein Soundgewebe, das entspannt losfährt und am Ende nicht mehr bremst.
Isokratisses (Griechenland)
Die sieben Sängerinnen pflegen eine Tradition des mehrstimmigen Gesangs, die in den griechisch-sprachigen Bergdörfern Südalbaniens und im Norden Griechenlands über Generationen weitergegeben wurde, nun aber droht vergessen zu werden. Dem stellen sich Isokratisses entgegen.
Kalte Hand (Augsburg)
Dystopischer Post-Punk und 80er Wave aus Augsburg, gegründet Ende 2022, mit Tobias Seitz (Bass, Vox), Björn Fass (Drums, Vox) und Julian Riegel (Gitarre, Vox).
Lob der Negativität: Gespräch mit Diedrich Diederichsen
Poptheoretiker Diederich Diederichsen empfängt zum Talk. Thema ist die Geste der Verneinung, die zur DNA des Punk gehört. Welche produktive Kraft liegt in der gegenwärtigen historischen Situation in der Negativität?