Gymnasium bei St. Stephan feat. Gitte Haenning: „Die Mutter“ Kantate von Bertolt Brecht und Hanns Eisler

Wenn die Kopeke fehlt, kann man nichts machen. Was auch immer der Mensch in Angriff nimmt, es wird nicht genügen. Die Situation kann sich nur noch verschlimmern und es geht nicht weiter. „Die Mutter“ ist die Geschichte der Pelagea Wlassowa. Erfunden von Maxim Gorki, bearbeitet von Bertolt Brecht. Es ist das Porträt einer einfachen Frau, deren Pragmatismus sie zur Revolutionärin macht. Pelagea ist eine Rasenmäher-Mutti: Um ihren Sohn aus der Politik herauszuhalten riskiert sie ihr eigenes Leben und verliert ihn am Ende doch.
Hanns Eisler schreibt dazu eine ebenso packende wie mitreißende Überzeugungsmusik. Eisler setzt auf Agitation für die politische Sache in einer allgemein verständlichen und trotzdem modernen Musiksprache für alle. Er bleibt der Tonalität verbunden, seine Rhythmen und Metren werden zwar verfremdet und verschleiert, der Marsch als musikalische Keimzelle der politischen Bewegung setzt sich fast immer durch. Auf die Ouvertüre folgt Bachs musikalischen Topos der Erlösung im Glauben, die Musik einer Mutter, die das Werk ihres Sohnes nach dessen Märtyrertod fortführt und so zum Idol für die Massen wird.


Aufführungsrechte:
Suhrkamp Verlag / Brecht Erben

© Fabian Schreyer

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