Theater Augsburg: ''Der Untergang der Egoisten Johann Fatzer''
Inszenierung: Christian von Treskow
Bühne und Kostüme: Oliver Kostecka
Dramaturgie: Sabeth Braun
Mit: Linda Elsner, Ute Fiedler, Anatol Käbisch, Gerald Fiedler, Klaus Müller, Sebastian Müller-Stahl, Kai Windhövel
Im Winter 1917/18 desertieren Johann Fatzer und seine drei Kameraden Koch, Büsching und Kaumann von der Front des Ersten Weltkrieges und gehen nach Mülheim an der Ruhr. Sie verstecken sich bei der Frau von Kaumann, um auf die Revolution zu warten und hungern. Hier kehrt sich der äußere Kampf nach innen, gegeneinander, als Kampf ums Überleben und ums Dasein. Und Fatzer, der Ausgestoßene, muss am Ende sterben.
Brecht, der seinen Text immer wieder überarbeitet hat und 1932
schließlich die Arbeit an ihm aufgab, nannte ihn „unaufführbar“. Heiner
Müller nannte ihn einen „Jahrhunderttext“ und bearbeitete die über
400 Seiten zu einer Bühnenfassung.
Obwohl die Handlung in der Zeit des Ersten Weltkrieges spielt, ist „Fatzer“ ein überzeitliches Werk, ein Text über das Verhältnis des Einzelnen
zur Gemeinschaft und über das Scheitern. Wie stehen wir als Individuum zur Gesellschaft? Was passiert, wenn einer aussteigt und keine Lust mehr hat, mitzumachen beim „großen Ganzen“?
Fatzers Sätze erscheinen ebenso aktuell wie erschütternd: „Aber ich habe die/
Augen offen gehabt und gesehen, daß/
Eine neue Zeit anfängt und/
Mit dem Volk/ Etwas und was noch
nie war […] Wo früher/ Ein Mensch
war und ein anderer/ Da ist jetzt
die Masse, ein/ Massenmensch und
es bleibt alles/ Zusammen.“
Zum Brechtfestival 2018 kommt „Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer“ in der Inszenierung
von Christian von Treskow zur Aufführung.
Christian von Treskow führte bei über 60 Inszenierungen an Bühnen im In- und Ausland Regie und war von 2009 bis 2014 Schauspielintendant und künstlerischer Geschäftsführer der Wuppertaler Bühnen.
Ort: martini-Park
Tickets Premiere: 42€ » 5€
Weitere Vorstellungen ab 27.2.: 35€ » 12€
Eine Produktion des Theaters Augsburg