Caroline Kapp & Manon Haase: "Broken Brecht" Ein epischer Autorinnenschaftskrimi
In „Broken Brecht“ fragen sich „Die Frauen“, wie es passieren konnte, dass die Statue des berühmten Dichters Bert oder Bertolt oder Berthold … BRECHT stürzen konnte?
Klar ist: Jetzt ist sie kaputt. „Das Ereignis hat stattgefunden, hier findet die Wiederholung statt“. Der Text „Die Straßenszene“, in dem Bertolt Brecht seine Idee des epischen Theaters durchexerziert, und der nach seinem Erscheinen 1938 das Theater revolutionierte, dient bis heute folgenreich als Modell. Auch wenn es Brecht in erster Linie um eine ästhetische Neukonstruktion des Theaters ging, stellt „Die Straßenszene“ auch ein gesellschaftliches und politisches Werkzeug dar, um Ereignisse zu sezieren.
„Die Frauen“ greifen das Modell auf. Sie versuchen sich zu erinnern und stoßen bei der Ermittlung auf unzählige Fragen: Wer hat den Bau der Statue veranlasst? Wer sie letztlich gebaut? Wer sie eingeweiht? Und wieso steht sie nun nicht mehr? Mehr Protagonistinnen als vorerst gedacht, scheinen in den Bau der ikonisch gewordenen Statue verwickelt. Ihre kommissarische Arbeit führt zur Dekonstruktion von Erinnerung und Geschichtsschreibung. Am Ende kommen „Die Frauen“ brechtisch verfremdet bei sich selbst an und setzen ein neues Denkmal.
Inszenierung: Caroline Kapp
Mit: Nellie Fischer Benson, Arina Toni, Marie Bloching, Jan Grosfeld
Bühne: Amina Nouns, Kostüm: Melina Poppe,
Sound: Florian Wulff, Schnitt: Laura Kansy,
Video: Kristina Kilian und Camille Tricaud,
Dramaturgie: Manon Haase
Typographie: Joyce Moore
Gamedeveloper : Erika Roldàn
Kamera und Schnitt: Laura Kansy
Aufführungsrechte: Ruth Berlau/Hoffmann
Eine Koproduktion des Brechtfestivals Augsburg mit der Otto Falckenberg Schule München