Dirk Bernemann, Johanna Maxl, Julia von Lucadou: ''Dystopia Urbana''

Dirk Bernemann („Asoziales Wohnen“), Johanna Maxl („Unser großes Album elektrischer Tage“) und Julia von Lucadou („Die Hochhausspringerin) zeichnen in ihren aktuellen Romanen ein eher düsteres Bild der Zukunft in den Städten. Drei Lesungen und Autorengespräche über die ästhetische Kraft der literarischen Schwarzmalerei.

Welche literarische Kraft liegt in der Auseinandersetzung mit den hässlichen Seiten des Menschseins, wie beispielsweise Vereinzelung, kaputten menschlichen Beziehungen, Armut, Erfolgsdruck und Konsumzwang?

Dirk Bernemann seziert in seinem Roman „Asoziales Wohnen“ mit akribischem Blick für Details die Abgründe der Bewohner*innen eines Beton-Wohnblocks. Johanna Maxl poetisiert die Geschichte einer scheinbar verschwundenen Mutter, deren (Ab-)Wesenhaftigkeit von ihren Kindern in einem irren Wortstrudel umkreist wird. Julia von Lucadou zeichnet in „Die Hochausspringerin“ das Porträt einer gläsernen Gesellschaft zwischen Adrenalin- und Effizienzrausch.

Was fasziniert Gegenwartsautor*innen an totalitären Gesellschaftsmechanismen, in denen Kontrolle, Effizienzdruck und der Zwang zur Selbstoptimierung das Zusammenleben diktieren? Welche Deformationen erleidet der/die Stadtbewohner*in durch die ihn/sie umgebende Architektur? Sind die eigenen vier Wände eher ein schützendes Refugium oder ein isolierendes Gefängnis?
Diese und weitere Fragen schlummern in den drei Büchern der eingeladenen Autor*innen.
In Einzel-Lesungen werden sie einen Einblick in ihre Texte geben, um im Anschluss gemeinsam ins Gespräch über ihre Arbeit, ihre Schreibvektoren, -motivationen und -verhinderungen zu kommen.

Mit: Dirk Bernemann, Johanna Maxl, Julia von Lucadou

Moderation: Patrick Wengenroth

Ort: Grandhotel Cosmopolis

Dauer: 2 Stunden, 30 Minuten
Tickets: 15€ >> 10€, Kultursozialticket: 1€

Dirk Bernemann wurde an einem kalten Dezembernachmittag 1975 als Sohn eines Kriegsveteranen und einer Kosmonautin im westlichen Münsterland geboren. Seit 1989 tritt er als Autor und Musiker in Erscheinung. Er trat in Poetry-Slams auf und veröffentlichte in diversen Anthologien. Mit „Ich hab die Unschuld kotzen sehen“ erschien 2005 sein erster Erzählband. Im Oktober 2015 hatte sein erstes Theaterstück "Bella Noir - 2 Zigaretten Demut" in München am „theater ... und so fort“ Premiere.

Johanna Maxl arbeitete mit ihren literarischen Texten bislang vor allem intermedial, in Performances oder Installationen. Mit dem Künstler Jakub Šimčik leitet sie die interdisziplinäre Plattform Initiative Wort & Bild. Nach dem Studium am Deutschen Literaturinstitut ist sie Meisterschülerin in der Fachklasse für Intermedia an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Unser großes Album elektrischer Tage, auch von der Performancegruppe James & Priscilla inszeniert, ist ihr Debütroman über fluide Identitäten im 21. Jahrhundert.

Julia von Lucadou wurde 1982 in Heidelberg geboren und ist promovierte Filmwissenschaftlerin. Sie arbeitete als Regieassistentin, Redakteurin beim Fernsehen und als Simulationspatientin. Sie lebt abwechselnd in Biel, New York und Köln. Ihr vielbeachtetes Debüt als Autorin gab sie 2018 mit der Veröffentlichung ihres Romans "Die Hochhauspringerin", der für den Schweizer Buchpreis 2018 nominiert ist.

Das Brechtfestival Augsburg wird veranstaltet vom Brechtbüro im Kulturamt der Stadt Augsburg in Kooperation mit dem Staatstheater Augsburg.

Kulturamt der Stadt Augsburg
Brechtbüro
Bahnhofstraße 18 1/3a
D-86150 Augsburg
brecht(at)augsburg.de
+49 821 32434270

Partner des Brechtfestivals ist die Stadtsparkasse Augsburg.

Hauptsponsor des Brechtfestivals sind die Stadtwerke Augsburg.

Das Literaturprogramm wird realisiert mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.

„Josef K.“ von DasDas wird unterstützt vom Goethe-Institut.

„Tanzmarathon“ wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. In Kooperation mit dem Staatstheater Augsburg. Mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege Bayern e.V., der Volksmusikberatung des Bezirks Schwaben und des Büros für Gesellschaftliche Integration. Mit freundlicher Beratung durch ta.med. e.V.

Mit Afro Amapiano Dance Augsburg, Alevitische Gemeinde Augsburg e.V., Assyrischer Mesopotamien Verein, City Club, Copa Caribe, El Besito, Griechisch Makedonischer Verein Augsburg e.V. Alexander der Große, Hep Cat Club, Israelitische Kultusgemeinde Schwaben Augsburg, Rolling Thunder, theter, Vietnamesisch Deutscher Verein in Schwaben.

„Importbräute“ von AKA:NYX wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Bundesmitteln der Beauftragten für Kultur und Medien und dem Bezirk Schwaben.

„Brechtnacht in der Arena“ wird gefördert vom Bezirk Schwaben.

„Die Große Methode. Brecht ohne Garantien“ wird realisiert in Kooperation mit dem Käte Hamburger Kolleg global:disconnect der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturforschung (ISEK) der Universität Zürich.

„IN C“ wird realisiert in Kooperation mit dem Staatstheater Augsburg und MEHR MUSIK!

„Der Volksentscheid der Lebewesen“ wird realisiert mit freundlicher Unterstützung des Umweltbildungszentrums der Stadt Augsburg. Gefördert durch die Bundeszentrale für Politische Bildung im Rahmen des Projekts „POWER TO THE SPECIES!“

Brechts Kraftklub wird realisiert mit freundlicher Unterstützung der Firma Segmüller.

Wir danken unseren Kooperationspartnern:

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