Mutter Courage und ihre Kinder
- 2024
David Ortmann
Der Sohn zweier Schauspieler*innen erhielt am Sprachenzweig der Landesschule Pforta eine humanistische Ausbildung, bevor er am Nordharzer Städtebundtheater Halberstadt/Quedlinburg und später am Anhaltischen Theater Dessau als Regieassistent angestellt war. Hier arbeitete und lernte er u.a. bei den Regisseuren Wolfgang Maria Bauer, André Bücker, Lukas Langhoff, Andrea Moses und Armin Petras. Als Regisseur hat er seit 2007 über vierzig Stücke inszeniert, darunter am Staatstheater Augsburg, am Anhaltischen Theater Dessau, dem Nordharzer Städtebundtheater, den Bühnen Halle, der Bühne Wittenberg, am Theater Wismar, beim Aequinox-Festival Neuruppin und in freien Produktionen. Seine Inszenierungen wurden auf Gastspielen u. a. in Leipzig und Brüssel gezeigt.
Ob auf großen oder Schauspielbühnen, an unüblichen Orten oder im Stadtraum (Theater-»Tatort«), mit Zuschauerbeteiligung (»Wunschfilm«) und Alltagsexperten (»Schuld und Bühne«) – immer balanciert David Ortmann klassische Theaterarbeit, neue Theaterformen und eine enge Bindung zum Publikum neu aus. Für die neue Digitalsparte des Staatstheater Augsburg steuerte er den 360-Grad-Monolog »Event« sowie die interaktive Virtual-Reality-Serie »Solo« bei.
Auch musikalische Arbeiten sind ihm nicht fremd: So verbindet ihn mit der renommierten Lautten Compagney Berlin eine lange Zusammenarbeit, außerdem erhielt er für seine theaterpädagogische Kollaboration mit der Staatskapelle Halle, in deren Rahmen zahlreiche Crossover- und Vermittlungskonzerte für junge Menschen entstanden, den 15. Jugend-Kultur-Förderpreis.
Von 2013 bis 2015 leitete er, gemeinsam mit der Dramaturgin Sabeth Braun, das Alte Theater Dessau als Spielstätte des Anhaltischen Theaters. Beim Festival junger Künstler Bayreuth war er in den Jahren 2016 und 2017, ebenfalls mit Sabeth Braun, für die Abteilung »Dramaturgie & Presse« verantwortlich.
Im Sommer 2017 begann seine Tätigkeit am Staatstheater Augsburg als Teil der Teamleitung Schauspiel und Hausregisseur. Hier engagiert er sich neben der Erschließung neuer Spielorte auch vermehrt um integrative Angebote ans Publikum, darunter regelmäßige Audiodeskriptionen für blinde und Gebärdenübersetzungen für gehörlose Menschen, außerdem ist er Moderator beim Podcast »Backstage-Geflüster«.