Stefanie Reinsperger: „Ich bin ein Dreck“ Ein Film über Brecht oder das Leben oder die Liebe Nach Texten von Bertolt Brecht, Margarete Steffin, Inge Müller und Helene Weigel

    Ich wünschte mir eine klare Richtung, einen Entscheidungsbaum mit zwei Ästen: entweder, oder, eins, null, ja, nein, wenn, dann. Ich wünschte mir die Verlässlichkeit der Naturgesetze. Aber ich bin ein Dreck. Und das geht sich nicht aus. Wie kann man das denn sein, EIN Dreck? Tritt er als Solist auf? Oder ist die Rede von einer leeren Menge? Gerade der Widerspruch, scheint es, das a-lineare, die Gleichzeitigkeit des Entweder und des Oder ist, welche jenem Umstand am nächsten kommt, den wir gemeinhin als das Leben bezeichnen. Denn richtet man seinen Blick auf die verschiedenen Biographien in der Geschichte und ihre Verwebungen miteinander, wecken sie unsere Neugier allererst in ihrer Unregelmäßigkeit. Jenseits des Vernünftigen, weil das Vernünftige manchmal in unerreichbare Ferne rückt, und jenseits moralischer oder anderer Urteile gelingt uns vielleicht – in der simplen Betrachtung – ein kleiner Begriff der Ungereimtheit des Lebens. Ich bin ein Dreck. Ich habe Sehnsucht nach einer klaren Richtung. Ich bin ein Dreck. Ich weiß, es gibt sie nicht.


    Konzeption: Stefanie Reinsperger, Akin Isletme
    Regie: Akin Isletme
    Regieassistenz: Zoé Miray-Su Hamdemir
    Kamera & Schnitt: Bahadir Hamdemir
    Musik / Sounddesign: Bendrik Grossterlinden, Matthias Schubert
    Mit: Stefanie Reinsperger, Wolfgang Michael, Julian Keck
    Verlagsrechte: © Suhrkamp Verlag Berlin / Bertolt-Brecht-Erben, Rowohlt Verlag


    Eine Produktion des Brechtfestivals Augsburg 2021

    © Hamdemir / Isletme


    Pressestimmen
    „Neben Brecht-Texten hat Reinsperger einiges von Steffin montiert, der – wie Hanns Eisler wohl einmal beschrieb – „wertvollsten Mitarbeiterin Brechts“. Dazu gehört auch der Titelgebende „Ich bin ein Dreck“, in dem Steffin ihre Verzweiflung und Erschöpfung ausspuckt. Zumindest setzt Reinsperger dies in ihrem Video so um: ein harter Monolog, einer, dem man die Theaterbühne anmerkt und der so eindringlich umgesetzt ist, dass er auch digital funktioniert.“
    - Süddeutsche Zeitung, 24.02.2021

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