Junges Theater Augsburg: "Home is where the heart is"
Deutsch-amerikanische Lebensgeschichten aus Augsburg Bürgerbühnenstücke spiegeln das vielfältige Stadtleben aus sehr persönlichen Blickwinkeln. Das neue Stück des JTA greift die deutsch-amerikanische Stadtgeschichte Augsburgs auf. Bürger*innen erzählen darin
von Fremdheit und Nähe, von Heimat und Heimweh und davon, wie Menschlichkeit alte Feindbilder überwand. In der Nachkriegszeit war Augsburg einer der größten US-amerikanischen Militärstandorte in Deutschland. Hier lebten in den 1960er Jahren bis zu 30.000 US-Bürger*innen. Anfangs galt für die US-Soldaten und ihre Familien noch ein striktes Fraternisierungsverbot.
Freundschaftlicher Kontakt mit den Einheimischen war für die GIs tabu. Aber auch die deutschen Anwohner*innen begegneten den Fremden mit großen Vorbehalten. Zum Glück blieben die Fronten nicht lange verhärtet. Im Lauf der Jahrzehnte ergaben sich sogar sehr herzliche Beziehungen: Aus ehemaligen Feinden wurden Arbeitskollegen, Freunde, Lebens-und Ehepartner*innen.
20 Jahre nach der Schließung der letzten US-Kaserne in Augsburg macht sich „Home is where the heart is“ auf die Suche nach Spuren aus mehr als 50 Jahren deutsch-amerikanischem Zusammenleben. Lebens- und Liebesgeschichten, musikalische Erinnerungen, Fotos und Filme verdichten sich zu einem Theaterstück. Als Zeitzeuge spielt dabei auch der Aufführungsort eine Rolle. Das Gebäude des Kulturhaus abraxas diente früher den Amerikanern als Offiziersklub und später als „Family Recreation
Center“. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kasernengebäuden
ist es bis heute erhalten und noch original bestuhlt.
Mit zahlreichen Expert*innen des Alltags aus Augsburg und Umgebung
Regie und Text: Susanne Reng / JTA, Musikalische Leitung und Mitarbeit
Dramaturgie: Ute Legner / MEHR MUSIK!, Produktionsbegleitung:
Gerald Fiebig / Kulturhaus abraxas, Projektionen: Gerhard Fauser /
Tonaufnahmen: Kilian Bühler / Regieassistenz: Teresa Harsch / Technik: Peter Lehnert
Susanne Reng kam 2003 als Schauspielerin, Regisseurin und Musikerin an das Junge Theater Augsburg. Inzwischen leitet sie das Haus zusammen mit Volker Stöhr. Die Gründung der Bürgerbühnensparte am Jungen Theater geht auf ihre Initiative zurück. Produziert werden verdichtete Stücke aus den
Geschichten der mitspielenden Expert*innen des Alltags. Im Fokus steht dabei immer die Vielfalt der Stadtgesellschaft und die gemeinsame Heimat Augsburg.
Eine Produktion des Jungen Theaters Augsburg in Kooperation mit MEHR MUSIK!, dem Kulturhaus abraxas und dem Brechtfestival.
Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, der Arno Buchegger Stiftung und der Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung.
© Frauke Wichmann