Zoe Beloff (New York): "Parade of the Old New"
“Parade of the Old New” ist Historienmalerei in zeitgenössischem Gewand. Das Panorama umfasst 39 Acrylgemälde auf 1, 50 Meter hohen und 1 Meter breiten Pappkartontafeln. Sie zeigen geronnene Zeitgeschichte, die Entwicklung des politischen Körpers von Amerika von der Wahl 2016 bis zu Trumps Niederlage an der Wahlurne im Jahr 2021. Der Titel ist dem Brecht Gedicht „Parade des alten Neuen“ entnommen. Zoe Beloff wirft allegorische Schlaglichter auf Ereignisse der jüngeren amerikanischen Geschichte, die sich tief in das kollektive Gedächtnis eingegraben haben. Nach Trumps triumphalem Einzug in Washington D.C., entfaltet sich eine Landschaft in deren Fluchtpunkt die Mauern an der Grenze zu Mexiko auf japanische Internierungscamps der 1940er Jahre treffen. Das Tableau dokumentiert die Ausbeutung öffentlicher Böden zur Profitmaximierung, den Kampf um Charlottesville, die Verhaftungen von Arbeiterinnen und Arbeitern ohne gültigen Pass im ganzen Land und die Internierung von Asylsuchenden an der Grenze. Es illustriert die Opfer der Corona-Pandemie, die Arbeit der Pflegekräfte, das Leben der Menschen am Existenzminimum, junge Menschen die „Black Lives Matter“ auf die Straße malen, den Sturm auf das Capitol und schließlich das flackernde Licht, das möglicherweise ein Neuanfang sein könnte.
© Fabian Schreyer
Das Literaturprogramm des Brechtfestivals wurde realisiert mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.
Aufzeichnung und Streaming im Rahmen von BRECHT DIGITAL. Gefördert im Rahmen von "dive in. Programm für digitale Interaktionen" der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR."